Automatische Stop-Losses beim Handel einsetzen: So steuern Sie das Risiko effektiv

Beim Handel mit Wertpapieren ist es essenziell, das Risiko im Auge zu behalten und gegebenenfalls Maßnahmen zur Begrenzung von Verlusten zu ergreifen. Eine beliebte Methode hierfür sind sogenannte Stop-Loss-Orders. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie automatische Stop-Losses richtig einsetzen.

Was sind automatische Stop-Loss-Orders?

Stop-Loss-Orders sind Orderzusätze, die bei Erreichen eines bestimmten Kursniveaus aktiviert werden und das betreffende Wertpapier zum nächsten verfügbaren Kurs verkaufen. Der Hauptzweck dieser Orders besteht darin, Verluste zu begrenzen oder bereits erzielte Gewinne abzusichern. Im Gegensatz zu einer regulären Limit-Order wird der Verkaufsauftrag erst ausgelöst, wenn der definierte Stop-Loss-Kurs erreicht wurde.

Vorteile von automatischen Stop-Losses

  • Risikobegrenzung: Automatische Stop-Losses ermöglichen es Ihnen, Ihr persönliches Risiko besser zu steuern und mögliche Verluste in Grenzen zu halten.
  • Gewinnabsicherung: Mit einem Stop-Loss können Sie Ihren Gewinn absichern, indem Sie den Verkaufsauftrag entsprechend anpassen.
  • Emotionale Entscheidungen vermeiden: Indem Sie einen Stop-Loss setzen, verhindern Sie impulsive Entscheidungen in volatilen Marktphasen.

Wie setzt man automatische Stop-Losses richtig?

Um das Potenzial von Stop-Loss-Orders optimal auszuschöpfen, sollten Sie die folgenden Schritte beachten:

Schritt 1: Risikotoleranz festlegen

Zuerst gilt es herauszufinden, wie viel Verlust Sie bei einem bestimmten Trade bereit sind zu akzeptieren. Dies ist abhängig von Ihrer individuellen Risikobereitschaft und der Größe Ihres Portfolios. Eine Faustregel besagt, dass das Risiko pro Trade nicht mehr als 1% bis 2% des gesamten Portfolios betragen sollte.

Schritt 2: Stop-Loss-Kurs bestimmen

Als Nächstes müssen Sie den Kurs festlegen, bei dem Ihr Wertpapier verkauft werden soll, um mögliche Verluste zu begrenzen. Hierbei gibt es verschiedene Ansätze:

  1. Absolute Methode: Legen Sie einen festen Betrag oder Prozentsatz unterhalb des aktuellen Kurses als Stop-Loss-Kurs fest.
  2. Technische Analyse: Nutzen Sie technische Indikatoren wie Unterstützungslinien, gleitende Durchschnitte oder Bollinger Bands, um den Stop-Loss-Kurs zu ermitteln.
  3. Volatilitätsbasierte Methode: Passt den Stop-Loss-Kurs an die aktuellen Schwankungen des Marktes an, indem Sie beispielsweise die Average True Range (ATR) als Indikator heranziehen.

Schritt 3: Automatischen Stop-Loss bei Ihrem Broker setzen

Im letzten Schritt geben Sie Ihre Stop-Loss-Order bei Ihrem Wertpapierhandel-Broker ein. Beachten Sie hierbei, dass nicht jeder Broker automatische Stop-Losses unterstützt oder eventuell zusätzliche Gebühren dafür verlangt. Achten Sie darauf, dass Ihr gewählter Stop-Loss-Kurs auch von Ihrem Broker akzeptiert wird und gegebenenfalls passen Sie diesen entsprechend an.

Typen von Stop-Loss-Orders

Neben der Standard-Stop-Loss-Order gibt es weitere Varianten, die je nach Bedarf eingesetzt werden können:

Trailing Stop-Loss

Der Trailing Stop-Loss ist eine dynamische Form der Stop-Loss-Order, die sich automatisch an steigende Kurse anpasst. Wenn das Wertpapier im Wert steigt, passt sich der Stop-Loss-Kurs in gleicher Höhe nach oben an. Fällt der Kurs jedoch wieder, bleibt der Stop-Loss-Kurs unverändert. Auf diese Weise können Gewinne abgesichert und gleichzeitig Verluste begrenzt werden.

Guaranteed Stop-Loss

Bei einem Guaranteed Stop-Loss handelt es sich um eine erweiterte Variante der Stop-Loss-Order, die Ihnen garantiert, dass Ihr Wertpapier genau zum festgelegten Stop-Loss-Kurs verkauft wird. Dies kann insbesondere bei sehr volatilen oder illiquiden Märkten von Vorteil sein, um das sogenannte Slippage-Risiko (Differenz zwischen gewünschtem und tatsächlichem Verkaufskurs) zu eliminieren. Allerdings sind Guaranteed Stop-Losses in der Regel mit zusätzlichen Kosten verbunden.

Häufige Fehler beim Setzen von automatischen Stop-Losses vermeiden

Um sicherzustellen, dass Ihre Stop-Loss-Strategie erfolgreich ist, sollten Sie folgende Fehler vermeiden:

  • Zu enge Stop-Losses: Wenn Ihr Stop-Loss-Kurs zu nahe am aktuellen Kurs liegt, besteht die Gefahr, dass Ihr Wertpapier durch kurzfristige Marktschwankungen unnötig verkauft wird.
  • Nicht anpassen: Passen Sie Ihren Stop-Loss-Kurs regelmäßig an, um Gewinne abzusichern oder auf geänderte Marktbedingungen zu reagieren.
  • Keine Diversifikation: Setzen Sie nicht ausschließlich auf Stop-Losses als Risikomanagement-Instrument, sondern streuen Sie Ihr Portfolio auch durch Diversifikation über verschiedene Anlageklassen und Wertpapiere.

Die richtige Nutzung von automatischen Stop-Losses kann dazu beitragen, das Risiko im Wertpapierhandel effektiv zu steuern und Verluste zu begrenzen. Indem Sie sich mit den verschiedenen Typen von Stop-Loss-Orders vertraut machen und die oben genannten Schritte befolgen, können Sie Ihre Handelsstrategie erfolgreich optimieren.

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