Die Risiken von automatischen Stop-Losses im Online-Handel

Beim Online-Handel mit Wertpapieren, wie Aktien oder Devisen, setzen viele Anleger auf automatische Stop-Loss-Orders, um ihre Verluste zu begrenzen. Diese praktische Funktion kann jedoch auch einige Risiken bergen, die es zu beachten gilt. In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Gefahren ein und zeigen, welche Alternativen möglicherweise sinnvoll sein könnten.

Gefahr einer Fehlauslösung durch Kursschwankungen

Eine Stop-Loss-Order wird automatisch ausgelöst, wenn der Kurs eines Wertpapiers einen bestimmten Schwellenwert erreicht. Dieser Wert soll verhindern, dass man bei fallenden Kursen allzu hohe Verluste erleidet. Allerdings kann es vorkommen, dass kurzfristige Schwankungen dazu führen, dass Ihre Stop-Loss-Order ausgelöst wird – obwohl sich der Kurs anschließend wieder erholt. Dies bedeutet, dass Sie eventuell unnötigerweise eine Position schließen und dadurch Gewinnchancen verpassen.

Mögliche Lösungsansätze

  • Verwendung von Trailing Stop-Losses: Diese Variante passt den Stop-Loss-Wert automatisch an, wenn der Kurs steigt. So können Sie sicherstellen, dass eventuelle Gewinne nicht durch einen zu eng gesetzten Stop-Loss verwässert werden.
  • Auswahl eines größeren Pufferbereichs: Indem Sie den Schwellenwert Ihrer Stop-Loss-Order weiter vom aktuellen Kurs entfernt wählen, verhindern Sie, dass kurzfristige Schwankungen die Order auslösen. Allerdings kann dies auch bedeuten, dass Ihr Verlustpotenzial größer wird.

Unzureichender Schutz bei Marktöffnung und -schließung

Viele Wertpapierbörsen haben bestimmte Handelszeiten, zu denen der Handel stattfindet. Zwischen der Schließung und Eröffnung können jedoch wichtige Ereignisse eintreten, die den Kurs beeinflussen. In dieser Zeit ist es nicht möglich, Stop-Loss-Orders auszuführen. Wenn eine große Kursschwankung über Nacht oder am Wochenende eintritt, kann es passieren, dass Ihre Stop-Loss-Order erst weit unterhalb Ihres gewählten Schwellenwerts ausgeführt wird – und damit höhere Verluste verursacht, als ursprünglich beabsichtigt.

Mögliche Alternativen

  • Nutzung von garantierter Stop-Loss-Orders: Bei dieser Variante garantiert Ihnen Ihr Broker, dass die Order zum gewählten Preis ausgeführt wird. Allerdings fallen dafür in der Regel höhere Gebühren an.
  • Handel auf 24-Stunden-Börsen: Einige Börsen ermöglichen den Handel rund um die Uhr. Hierdurch verringert sich das Risiko, dass Ihre Stop-Loss-Order ungewollt versagt.

Psychologische Aspekte und mangelnde Flexibilität

Die Verwendung von automatischen Stop-Loss-Orders kann dazu führen, dass Sie sich zu sehr auf diese Absicherungsmaßnahme verlassen und dadurch weniger aufmerksam für die aktuellen Marktgegebenheiten sind. Es besteht die Gefahr, dass Sie sich in Sicherheit wiegen und nicht mehr aktiv über Ihre Anlagestrategie nachdenken.

Zudem kann das starre Festhalten an einer vorgegebenen Stop-Loss-Schwelle dazu führen, dass Sie möglicherweise profitable Positionen vorzeitig auflösen. In manchen Fällen könnte es sinnvoll sein, eine Position länger zu halten, um Gewinne zu maximieren – dies ist jedoch mit einer automatischen Stop-Loss-Order nicht möglich.

Mögliche Herangehensweisen

  • Regelmäßige Überprüfung der eigenen Strategie: Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Anlageentscheidungen regelmäßig zu überdenken und passen Sie gegebenenfalls Ihre Stop-Loss-Orders an.
  • Manuelles Setzen von Stop-Loss-Orders: Anstatt einer automatischen Order können Sie auch manuell entscheiden, wann Sie eine Position schließen möchten. Dadurch behalten Sie mehr Kontrolle über Ihr Portfolio und können besser auf aktuelle Entwicklungen reagieren.

Fazit: Automatische Stop-Losses bergen Risiken, aber auch Vorteile

Automatische Stop-Loss-Orders sind ein nützliches Instrument, um Verluste im Wertpapierhandel zu begrenzen. Sie bergen jedoch auch einige Risiken, wie Fehlauslösungen durch Kursschwankungen oder mangelnde Flexibilität. Um diese Gefahren zu minimieren und die Vorteile von Stop-Loss-Orders optimal zu nutzen, sollten Anleger regelmäßig ihre Strategie überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Zudem kann es sinnvoll sein, alternative Absicherungsmaßnahmen in Betracht zu ziehen.

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